Fehlende Versicherungskarten bei vielen Schweizern nach Krankenkassenwechsel

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Die gestiegenen Krankenkassenprämien in der Schweiz führten Ende 2022 zu einem massiven Wechsel der Krankenkassen. Für die Krankenkassen ist das mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden. In der Folge müssen viele Versicherte auf ihre neue Versicherungskarte warten. Die betroffenen Versicherten können Probleme bei Reisen bekommen.

Die deutlich gestiegenen Krankenkassenprämien 2023 und die Inflation bereiten vielen Schweizer Bürgern finanzielle Probleme. Ein Wechsel der Krankenkasse kann die Haushaltskasse entlasten. Viele Versicherte, die ihre Krankenkasse gewechselt haben, stehen nun vor einem neuen Problem. Sie haben noch keine Versicherungskarte, da der Wechsel zu einem hohen Verwaltungsaufwand im Gesundheitswesen führt. Im Verzug mit der Zustellung der Versicherungskarten sind vor allem Helsana, Swica und CSS. Auslandsreisen könnten für die Betroffenen jetzt Schwierigkeiten bereiten.

Kartenbestellungen laufen über Sasis AG

Alle Krankenkassen müssen die Kartenbestellungen über die Sasis AG, eine Tochtergesellschaft der Santésuisse, vornehmen. Da ungefähr jeder vierte erwachsene Versicherte Ende 2022 die Krankenkasse gewechselt hat, muss die Sasis AG ungefähr dreimal mehr Bestellungen als üblich abwickeln. Ein Sprecher begründet die Verzögerungen mit einer begrenzten Kapazität beim Kartenhersteller.

Mögliche Probleme für Versicherte mit fehlender Versicherungskarte

Fehlt die Versicherungskarte, kann das für die Versicherten zu verschiedenen Problemen führen. Der administrative Aufwand für Ärzte und Spitäler ist höher. Die Daten der Patienten müssen manuell erfasst werden. Auslandsreisen können ein Problem darstellen, da die betroffenen Reisenden bei erforderlichen medizinischen Behandlungen möglicherweise ihre Kreditkarte hinterlegen müssen. Empfohlen wird die Mitführung einer Ersatzbescheinigung auf Auslandsreisen. Die Versicherten sollten bei ihrer neuen Krankenkasse die Versicherungsnummer erfragen. Die Vorlage einer gültigen Police in Spitälern, Arztpraxen und im Ausland kann mitunter ausreichen.

Nicht alle Versicherten gleichermassen betroffen

Nicht nur viele Versicherte, die ihre Krankenkasse gewechselt haben, sind gegenwärtig ohne Versicherungskarte. Auf eine Versicherungskarte müssen auch diejenigen warten, deren bisherige Karte abgelaufen ist und die nun eine neue Karte benötigen.

Nicht bei allen Krankenkassen sind die Versicherten gleichermassen betroffen. Versicherte der Concordia haben ihre Karten pünktlich bekommen. Die Concordia hat die Versorgungsengpässe frühzeitig erkannt und rechtzeitig einen Produktionsslot beim Hersteller reserviert.

Ungefähr 20’000 Versicherte bei Helsana und 14’500 Versicherte bei CSS sollen betroffen sein. Den stärksten Zulauf an Versicherten verzeichnet KPT. Es kommt zu Verzögerungen, doch nennt KPT keine Zahlen. Auch Swica und Assura bestätigen die Probleme, nennen aber keine Zahlen.

Lösung des Problems in drei Wochen erwartet

Eine Lösung des Problems wird in den kommenden drei Wochen erwartet. Die Sanis AG hat eine Hotline für die betroffenen Versicherten eingerichtet.